Neujahrsempfang in Hattingen: Zentrale Aspekte der Jugendarbeit wurden diskutiert

Einiges muss gemeinsam angepackt werden!

Der Jugendverband der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. (Jugend-LmDR) wurde im Januar zum Neujahrsempang der nordrhein-westfälischen Landesgruppe der Landsmannschaft eingeladen. Ziel des Besuches war, die Jugendarbeit in NRW zu intensivieren und im Jahr 2015 einen Jugend-Landesverband NRW zu reaktivieren.

An der Veranstaltung nahmen zahlreiche Ehrengäste teil. Zunächst wandte sich der Bundesvorsitzdende der Jugend-LmdR, Walter Gauks, an Thorsten Klute, den Staatssekretär des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW. „Die Stärke einer Jugendarbeit zeigt sich immer dann besonders, wenn die Organisation von sich aus das entwickelt“, sagte der Staatssekretär. „Was, dass die jungen Leute vor allem interessieren sollte, ist die Anerkennung mitgebrachter Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt. Deutsche aus Russland arbeiten in Nordrhein-Westfalen oft und viel, dennoch erhalten sie nicht ganz so viel Geld, wie ein durchschnittlicher Deutsche“, so Thorsten Klute weiter. Im engeren Kreis besprachen die Aktivisten der Jugendarbeit zusammen mit dem Vorstand der Landesgruppe NRW Aspekte, die bei der Reaktivierung eines Jugendverbandes auf Landesebene zu berücksichtigen sind.

Alexander Kühl, Vorsitzender der Landesgruppe NRW, erzählte, wie alles vor mehr als zehn Jahren anfing: „Das Rote Kreuz organisierte Busse für die jungen Deutschen aus Russland, und wir fuhren mit diesen Jugendlichen an einem Wochenende in die Jugendherrberge“. Am Lagerfeuer öffneten sich die Jugendlichen und erzählten ihre Sorgen: Dass sie einen ganz normalen Umgang in der Schule brauchen, dass sie dort respektiert werden wollen – trotz ihrer mangelnden Deutschkenntnisse.

Auch junge Erwachsene wandten sich mit ihren Sorgen an die Landesgruppe – Kindererziehung, Anmeldung bei Kitas, Probleme mit Erstklässlern. Daraus enstand das Seminar „meine neue Heimat“, bei dem die Landesgruppe sogar die Betreuung der Kinder übernahm.

Der russlanddeutsche Bundestagsabgeordnete Heinrich Zertik hob hervor, wie wichtig es auch für Jugendliche sei, die wechselvolle Geschichte der Russlanddeutschen zu kennen: „Wir sind die Nachfolger derjenigen, die einen langen und steinigen Weg hinter sich haben. Unsere Geschichte sollen wir pflegen – 250 Jahre dieser Geschichte sind ein Reichtum.“

Walter Gauks betonte, dass man vor der Reaktivierung einer Jugend-Landesgruppe in NRW erörtern müsse, in welche konkrete Richtung die Jugendarbeit in NRW gehen solle. In vielen Ortsgruppen in NRW werde zwar die Jugendarbeit schon geleistet, doch brauchen diese Gruppen feste Verzahnungen mit den Strukturen der Jugendorganisation der Landsmannschaft.

Die Teilnehmer waren einer Meinung, dass noch einiges gemeinsam angepackt werden müsse. Alexander Kühl äußerte sich dazu wir folgt: „Die Probleme, die da sind, haben wir zu lösen, die Arbeit muss ansprechend und interessant für die Jugendlichen organisiert werden. Wir müssen ihre Interessen wecken und sie bei der Realisierung unterstützen“.

Walter Gauks fasste den Verlauf des Treffens mit den Worten zusammen: „Wir haben Fortschritte gemacht und konkrete Ziele und Ideen in Bezug auf die Popularisierung und Professionalisierung der Jugendarbeit formuliert. Ich freue mich auf die zukünftige Arbeit“.


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