Pflege und Förderung der Kultur

Was ist ein Mensch ohne Kultur.

Film über die Rettung der Meisterwerke der Dresdener Gemäldegalerie im Jahre 1945

Zwei Jugendorganisationen – der Jugendverband der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. (Jugend-LmDR) und die ZMO-Jugend e.V. (Zusammenarbeit mit Osteuropa), unterstützten die Dreharbeiten eines kostengünstigen Filmes über die Rettung der Meisterwerke der Dresdener Gemäldegalerie im Jahre 1945. Das Aufnahmeteam des russischen Fernsehsenders „Russland - Kultur“ drehte Ende März in Dresden eine Dokumentation, die an das 70. Jubiläum des Kriegsendes anknüpfen soll.

Dresden, 24. März 2015. Zwei junge Leute mit professioneller Ausrüstung laufen durch die Gegend, um schöne Bilder von der abendlichen Stadt einzufangen. Einige Interviews haben sie heute schon aufgezeichnet, und morgen steht ihnen ein langer Weg nach Milan bevor. Diese zwei junge Männer - Evgenij Bezborodow und Dmitrij Antonow - sind eine erfahrene Mannschaft, die schon Dutzende von Filmen auf den Bildschirm gebracht haben. Diesmal wollen sie den Zuschauern eine Geschichte erzählen, die sogar nicht jeder Dresdener kennt – eine Geschichte darüber, wie im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges, von Nazis in verborgenen Steinbrüchen und Kellern versteckt, die größten Gemälde der Menschheit von einem sowjetischen Leutnant entdeckt und gerettet wurden.

Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte: Die sowjetische Armee betritt 1945 Dresden. Damit die Siegermächte nicht an die Bilder der Dresdener Gemäldegalerie kommen, verstecken sie die Nazis an verschiedenen Orten. Leutnant Leonid Volynsky, ein großer Schätzer der bildenden Kunst, befragt Einheimische, um zu erfahren, wo die Bilder wohl verborgen sein könnten. Da die Dresdener ein wahres Interesse an Kunst und einen echten Wunsch, diese Bilder zu retten, in Volynskys Person erkennen, helfen sie ihm. So werden innerhalb von sieben Tagen solche Kunstschätze, wie z.B. die „Sixtinische Madonna“ von Raffael und „Zinsgroschen“ von Tizian, aus dem Staub und Dreck herausgeholt und somit gerettet. Alle Funde werden zur Restaurierung nach Moskau gebracht und im Jahre 1955 an die Dresdener Galerie übergeben.

Für eine einwandfreie Kommunikation mit Kunsthistorikern in Dresden brauchte das Aufnahmeteam eine Unterstützung beim Übersetzen. Deshalb wurde ein Aufruf in sozialen Netzwerken gestartet. Der Jugendverband der Landsmannschaft sowie die ZMO-Jugend e.V. aus Dresden erklärten sich berei zu helfen. Der Leiter der ZMO-Jugend e.V. Wladimir Tschurikow leistete eine wesentlichen Beitrag zur Unterstützung des Drehteams nicht nur in Sachen Übersetzung, sondern auch bei dessen Orientierung und Logistik in der Stadt. Der Regisseur des Films Ewgenij Bezborodow gestand, dass ihn so eine Hilfsbereitschaft sowohl seitens der in Deutschland lebenden Russlanddeutschen, als auch seitens deutscher Behörden sehr angenehm überrascht hat: „Gegenwärtig sind die politischen Verhältnisse zwischen Deutschland und Russland ziemlich angespannt. Immerhin funktionieren kulturelle Beziehungen zwischen unseren Ländern sehr gut. Als wir uns auf diese Dienstreise nach Deutschland vorbereiteten, hörten wir immer wieder, wie schwer es sein würde, mit der deutschen Seite Absprachen zu treffen. Im Endeffekt gab es überhaupt keine Schwierigkeiten, eine Genehmigung für Dreharbeiten in Deutschland zu bekommen. In den meisten Fällen reichten dafür eine E-mail oder ein kurzes Telefongespräch aus.“

Wladimir Tschurikow von der ZMO-Jugend e.V in Dresden weiß, wie nützlich Filme solcher Art auch für den Nachwuchs sein können: „Die Idee von diesem Film ist wunderbar! Sie verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft. Wir werden alle auf diesen Film warten, um ihn danach gemeinsam mit unserer Jugend zu besprechen – was kam ihnen in dieser Doku wohl schon bekannt vor, was lernten sie daraus und was konnten sie für ihren Lebensweg, ihre Zukunft, mitnehmen!? “ Walter Gauks, Bundesvorsitzender der Jugend-LmDR: „Kultur und gesellschaftliche Beziehungen bleiben auch in Zeiten der schwierigen politischen Situation feste Brücken zwischen unseren Ländern. Ich danke unseren aktiven Jugendlichen für die Unterstützung dieses Vorhabens und besonders danke ich der ZMO-Jugend Dresden. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir, wie besprochen, in Dresden zusammenfinden und alle gemeinsam über den Ausbau der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen der Jugend-LmDR und ZMO-Jugend sprechen. Ich wünsche viel Erfolg dem Film und viele Zuschauer.“

Offizielle Ankündigung des Films „Der Zwinger. Auf der Spur der Dresdener Meisterwerke“ (Übersetzung aus dem Russischen): Mai 1945. Die sowjetische Armee betritt das in Asche gelegene Dresden. Mit einer kleinen Gruppe von Soldaten begibt sich der Leutnant Leonid Volynsky auf die Suche nach verlorenen Meisterwerken der Dresdener Gemäldegalerie. Kurz vor dem Angriff der sowjetischen Truppen wurden diese von den Nazis in zahlreichen Stollenwerken und geheimen Verstecken verborgen. Schließlich hilft den Suchenden eine „blinde“ Karte, die von Volynsky im Keller der Akademie der Künste gefunden wird... Einzigartige Chronik, exklusive Interviews, Aufnahmen in Deutschland, Russland und Italien. Die Filmautoren waren die Ersten, die sich auf die Spur der verlorenen Meisterwerke machten! Am Film sind beteiligt: Elena Kostjukowitsch – Schriftstellerin, Enkelin von Leonid Volynsky, Hartwig Fischer – Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die Historiker Dmitrij Chasanow, Thomas Rudert und Birgit Finger, Kunsthistorikerin Nina Getaschwili, Schriftstellerin Zoja Boguslawskaja und andere. Autor und Regisseur – Ewgenij Bezborodow. Kamera und Schnitt – Dmitrij Leonow. Produzent – Aleksej Gorowatskij.

Die Dokumentation erscheint am 29. April im Fernsehkanal „Russland - Kultur“. Ab 30. April finden Sie den Film an der offiziellen Seite des Senders http://tvkultura.ru unter der Rubrik „Video“ in „Dokumentalistik.“ (http://tvkultura.ru/video/index/menu_id/522)

 

Lena Arent


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